Wir hatten vor langer Zeit eine studentische Mitarbeiterin in unsrem Rechnungswesen-Team. Sie studierte BWL mit Schwerpunkt Controlling. Angesprochen, ob sie Lust hätte, in unserem Unternehmen eine Abteilung für Controlling-Unterstützung unserer meist mittelständischen Kunden aufzubauen, entgegnete sie: „Mittelständische Unternehmen haben kein Controlling.“

Das klang zunächst einigermaßen überraschend, insbesondere wenn man beobachtete, welche Anforderungen im Bereich des Reportings täglich an uns herangetragen werden, um Kennzahlen für die Unternehmenssteuerung zu erhalten. Andererseits ist die Aussage als solche interpretationsbedürftig an zwei Punkten: was sind „Mittelständische Unternehmen“ und was ist „Controlling“?
Wir überlassen die erstere Frage gern der Literatur und beantworten die zweite Frage mit der Definition von Ziegenbein: „Controlling ist die Bereitstellung von Methoden und Informationen für arbeitsteilig ablaufende Planungs- und Kontrollprozesse sowie die funktionisübergreifende Koordination dieser Prozesse“. Legt man diese Definition zugrunde, so kann man leicht ableiten, ab ungefähr welcher Unternehmensgröße ein Controlling – nicht gleich die Einrichtung einer ganzen Abteilung! – Sinn macht, und das ist wenig erstaunlicherweise in unserem Kundenkreis bei nahezu jedem Unternehmen der Fall.

Zunächst ist es immer wertvoll, zu wissen, welche Ziele das jeweilige Unternehmen mit dem Controlling verfolgen will. Es kann sonst schnell viel Aufwand in für den Kunden wertlose Bereiche investiert werden. Für uns fängt die Beratung des Kunden oft mit der Erstellung eines Konzeptes für die Kostenstellenrechnung an. Basierend darauf ist häufig – aber nicht zwingend – eine Kostenträgerrechnung sinnvoll.Daneben ist die Ermittlung von Kennzahlen aus dem Vertriebsbereich und insbesondere aus der Produktion wichtig, bei letzterem ist eine sauber abgestufte Einführung besonders wichtig, um belastbare Zahlen zu erhalten (insbesondere bei der Ermittlung von Verrechnungsstundensätzen und dem Ansatz durchschnittlicher Lohnstückkosten).

Wir sind – das soll gar nicht bestritten werden – natürlich besonders in den Fällen besonders effizient, in denen auch die von uns angebotene Software eingesetzt wird. Wir stellen häufig fest, dass Konzepte, die ohne Berücksichtigung der Fähigkeiten beispielsweise des Syska-Rechnungswesens erstellt werden, bei erheblich höherem Aufwand meist bei weitem nicht so weit gehen wie unsere.